Detailliebe einmal anders …

Rezension von Robert Krüger am 14. September 2015

Hintergrundinfo: Bin Münchner, leb und arbeite am Starnberger See, mag die Berge. Das Buch spielt somit in einen Teil meines Lebensumfeldes.
Warum 5 Sterne?: Es hat mir einfach Freude gemacht, das Buch zu lesen. Und ich werde es recht bald nochmal lesen. Das ist mir 5 Sterne wert.
„Heimatkrimis“ zu lesen ist für mich, wie den Münchner Tatort anzuschauen. Die eigentliche Handlung rückt etwas in den Hintergrund und man vergibt sich selbst Punkte für alles was man erkennt. Schade für all diejenigen Leser, die NICHT aus München kommen, die NICHT ohne Übersetzung den Quirin und Konsorten verstehen würden, die NICHT ein ungefähres Bild der jeweiligen Berge vor Augen haben.
Der Autor setzt beim Leser eine Menge Detailwissen voraus. Nur wer die Geschichten vom Hirschkuss, dem Hopf und der Metzgerei Bauch kennt, wird das ganze Buch hindurch immer wieder bei einem „sauba sog i“ eine Augenbraue heben und unweigerlich schmunzeln, weil wirklich alles, was sich die Burschen gönnen, nur vom Feinsten ist. Nicht vom Teuersten sondern vom Feinsten!
Das ist die eingangs ausgerufene andere Detailliebe. Die kleinen Dinge, warum es bei uns so lebenswert ist, werden namentlich erwähnt.
Wer auf die Übersetzungen angewiesen ist, liest nur die Worte, kann aber nicht die im Originaltext enthaltene Lebenseinstellung empfinden und hätte daher zwangsläufig weniger Freude an dem Buch. Wieviel weniger, muss er selbst herausfinden. Neuerdings laufen ja auch schon Auswärtige in der Velourlederhosen und im Polyesterdirndl über die Wiesn und haben trotzdem Spass!

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